Die tapfere Witwe und Regentin: Themenführung zu Sibylla Augusta im Stadtmuseum

Passend zum Weltfrauentag am 8. März beschäftigt sich eine Themenführung im Stadtmuseum am darauffolgenden Sonntag, 9. März, 15 Uhr, mit einer bemerkenswerten Frauenpersönlichkeit der badischen Geschichte: Markgräfin Sibylla Augusta, die in diesem Jahr ihren 350. Geburtstag feiert. Die ehemalige, langjährige Museumsleiterin Iris Baumgärtner führt durch die Räume des Stadtmuseums und bringt den Besuchern das nicht immer nur schillernde Leben einer starken Regentin des 18. Jahrhunderts näher. Durch ihre rege Bautätigkeit verlieh sie Rastatt in unfassbar kurzer Zeit sein barockes Aussehen.

Als Markgräfin Sibylla Augusta im März 1690 mit dem Markgrafen von Baden verheiratet wird, ist sie 15 Jahre alt. Für die junge Ehefrau beginnt ein unruhiges Leben. Von Schlackenwerth kommend, dem heutigen Ostrov, das ein komfortables Schloss und wunderschöne Gärten besitzt, folgt sie ihrem Ehemann zu den Kriegsschauplätzen. So werden acht der neun gemeinsamen Kinder unter anderem in Aschaffenburg, Augsburg, Günzburg und Nürnberg geboren.

Erst 1705 kommt das Paar zur Ruhe, als es das in Rastatt fertiggestellte Schloss beziehen kann. Doch schon im Januar 1707 stirbt Markgraf Ludwig Wilhelm, und die 32-jährige Witwe übernimmt die Regentschaft. Ihr ganzes Augenmerk richtet sie von nun an auf den inneren und äußeren Aufbau ihres Landes, das in den Reunionskriegen Ludwigs XIV. völlig verwüstet worden war.

Eine Anmeldung zur rund einstündigen Führung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist im Museumseintritt von vier Euro, ermäßigt zwei Euro, enthalten.

Schloss Favorite
(Erstellt am 03. März 2025)