Lärmaktionsplan

Weniger Lärm durch Straßenverkehr: Dieses Ziel hat sich die Stadt Rastatt gesetzt. Der erstmals im Jahr 2017 aufgestellte Lärmaktionsplan dokumentiert den Handlungsbedarf. Im Jahr 2022 wurde er unter Beteiligung der Öffentlichkeit aktualisiert. Der Lärmaktionsplan listet kurzfristig und mittelfristig erforderliche Maßnahmen auf. Überall dort, wo diese bereits umgesetzt wurden, konnte der Lärmpegel deutlich gesenkt werden.

Straße in Rastatt mit Autos, Tempolimit 50 und Lärmschutzschild

Wie kam es zur Erstellung eines Lärmaktionsplanes?

Die Lärmaktionsplanung geht zurück auf die EU-Richtlinie 2002/49/EG (Umgebungslärmrichtlinie), die im Bundes-Immissionsschutzgesetz (§ 47a-f
BImSchG) und in der Verordnung über die Lärmkartierung (34. BImSchV) in Deutsches Recht umgesetzt wurde, um schädliche Auswirkungen durch Umgebungslärm zu verhindern oder zumindest zu mindern.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg können Maßnahmen in den Lärmaktionsplan aufnehmen, wenn die Lärmbelastung gesundheitskritische Pegelwerte von tagsüber 65 dB (A) und nachts 55 dB (A) überschreitet. Ziel kann es aber auch sein, ruhige Gebiete gegen eine Zunahme des Lärms zu schützen.

Wie häufig muss der Plan aktualisiert werden?

Eine Fortschreibung ist immer dann erforderlich, wenn sich an bestehenden Lärmsituationen etwas ändert oder sich an anderer Stelle neuer Handlungsbedarf ergibt, spätestens aber nach fünf Jahren.

Wie werden die Lärmwerte ermittelt?

Entgegen landläufiger Meinung wird der Umgebungslärm nicht mit einem Messgerät erfasst, sondern berechnet. Dafür werden unter anderem Daten aus Verkehrszählungen genutzt. Die Bebauung entlang der Straße und deren Fahrbahnbeschaffenheit fließen ebenfalls in die Betrachtung ein. Auch die Frage, ob die Straße bergauf oder bergab führt, spielt eine Rolle.

Welche Möglichkeiten gibt es, den Lärm an Straßen zu verringern?

Eine sofort wirksame Maßnahme ist die Reduzierung der maximal zulässigen Geschwindigkeit, zum Beispiel die Ausweisung eines Tempo-30-Limits.

Ist ein Tempolimit immer das Mittel der Wahl?

Bei einer solchen Maßnahme müssen die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Die Höchstgeschwindigkeit auf einer Bundesstraße beispielsweise lässt sich häufig nicht auf Tempo 30 beschränken. Zum Beispiel deshalb, weil sie eine überregionale Bedeutung hat oder den Verkehr ganz bewusst bündeln soll, damit andere Straßen nicht durch eine Verkehrsverlagerung belastet werden.

Ist Flüsterasphalt eine Alternative zu einem Tempolimit?

Bauliche Maßnahmen sind grundsätzlich möglich, um die Belastung von Anwohnern durch Verkehrslärm zu verringern. Neben dem Aufbringen von offenporigem Asphalt können Straßen auch verschmälert oder verkehrsberuhigend umgestaltet werden. Das Aufstellen von Schallschutzwänden und der Einbau von Schallschutzfenstern in Wohngebäuden sind weitere Möglichkeiten. Deren Fassaden lassen sich darüber hinaus mit lärmmindernden Materialien ausstatten. Und auch bei der Planung von Neubaugebieten kann man durch eine schalltechnisch sinnvolle Gliederung und Orientierung der zu errichtenden Gebäude dafür sorgen, dass dort möglichst wenig Lärm entsteht.

Maßnahmen

Bereits umgesetzte Maßnahmen

  • Lützowerstraße zwischen Ludwigstraße und Kehler Straße. 
  • Kehler Straße zwischen Lützowerstraße und Ritterstraße. 
  • Kapellenstraße zwischen Murgstraße und SchlossGalerie. 
  • Bahnhofstraße zwischen SchlossGalerie und Steinmetzstraße (Bahnhof). 
  • Murgtalstraße zwischen Hans-Thoma-Straße und Am Bach (Niederbühl).
  • Carl-Schurz-Straße zwischen Hindenburgbrücke und Zaystraße.
  • Karlstraße zwischen Ludwigstraße und Ludwigring.
  • Kehler Straße zwischen Ritterstraße und Murgstraße.
  • Rauentaler Straße zwischen Werkstraße und verlängerter Hohlohstraße.
  • Riedstraße zwischen Fährstraße und Lammstraße (Plittersdorf).
  • Friedrichstraße zwischen Wilhelmstraße (Ortsverwaltung) und Waldstraße (Ottersdorf).
  • Rastatt L75 zwischen Badener Straße und Hauptzollamt.
  • Wilhelmstraße zwischen Kita am Ortseingang (Kita) und Ortsverwaltung in der Friedrichstraße (Ottersdorf).
  • Plittersdorfer Straße zwischen Rheinauer Brücke und Oberwaldstraße.
  • Richard-Wagner-Ring zwischen Karlsruher Straße und Rheinauer Brücke.
  • Murgtalstraße (L77) zwischen Am Bach und Ortsausgang (Niederbühl).
  • Wilhelmstraße (L78a) zwischen Ortsverwaltung in der Friedrichstraße und Rheinstraße (Ottersdorf).
  • Rheinstraße (L78a) zwischen Wilhelmstraße und nördlichem Ortsausgang (Ottersdorf).
  • Fährstraße zwischen Blumenstraße und Seefeldstraße (Plittersdorf).
  • Ottersdorfer Straße (K3769) zwischen Friedrichring (L77) und Augusta-Sibylla-Schule.
  • Badener Straße (Münchfeld/Siedlung) zwischen Kehler Straße (L75) und Kreuzung Stadionstraße/Münchfeldstraße.

Tempo 50 nachts:

  • Nordwestumgehung (L77a) zwischen Amand-Goegg-Straße und Konrad-Adenauer-Brücke.
  • L77a zwischen Plittersdorfer Straße und Amand-Goegg-Straße. 

Lärmmindernder Fahrbahnbelag

L77a zwischen Wilhelm-Busch Straße und Konrad-Adenauer-Brücke. Fahrbahnsanierung mit lärmminderndem Belag und Sanierung der Brücken-Dehnfugen.

Mittelfristig geplante Maßnahmen

Fahrbahndeckensanierung mit lärmminderndem Asphalt:

  • Bahnhofstraße zwischen SchlossGalerie und Steinmetzstraße (beim Bahnhof).
  • Kapellenstraße zwischen Murgstraße und SchlossGalerie.
  • Kehler Straße zwischen Lützowerstraße und Augustastraße.
  • Dorfstraße ab dem Bahndamm (Wintersdorf).

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