Knapp 3000 Quadratmeter konnten als neuer Lebensraum für Tiere aus dem „Joffre-Areal“ geschaffen werden. Dies war notwendig, als das ehemalige Kasernengelände im Süden der Kernstadt zu Wohngebiet umgestaltet wurde. Denn dort lebte die Zauneidechse, die nach Bundesnaturschutzgesetzt (BNatSchG) als streng geschützte Art gelistet ist. Also musste für die im Baufeld lebenden Tiere ein neues Zuhause gefunden werden.
2014 war es dann soweit: Nachdem die Untere Naturschutzbehörde grünes Licht gab, konnten Reptilienfachleute die Zauneidechsen abfangen und sie auf die bereits vorbereiteten Ersatzstandorte umsiedeln.
Neuen Lebensraum schaffen
Was wurde gemacht?
Bevor die Tiere umgesiedelt werden konnten, legte die Stadt auf städtischen Grundstücken Eidechsenrefugien nach wissenschaftlichen Standards an.
Die Eidechsenrefugien bestehen unter anderem aus auf sandigem Untergrund angelegten Lesesteinhaufen mit einzelnen strukturgebenden Gebüschen sowie aus Totholzstapeln. Beide Strukturen bieten den Reptilien Versteckmöglichkeiten sowie geeignete Überwinterungsräume. Gleichzeitig erwärmen sich die Steine und toten Äste sehr gut, wenn sie von der Sonne beschienen werden. Das ermöglicht den wechselwarmen Tieren, ihre Körpertemperatur zu regulieren und so auf die richtige „Betriebstemperatur“ für die Jagd oder auch die Paarung zu kommen.
Die Wiesenfläche zwischen den Stein- und Holzstrukturen ist mit heimischem Saatgut magerer Standorte übersät worden. Hier entwickelt sich ein blütenreicher Lebensraum, der gleichzeitig die heimische Insektenfauna stärkt. Ideales Jagdgebiet für hungrige Eidechsen, die ihre Lieblingsspeise somit direkt vor der eigenen Haustür finden.
Auf knapp 3000 Quadratmetern ist damit ein neuer Lebensraum für die Tiere aus dem „Joffre-Areal“ entstanden.
Wie wird jetzt weiter verfahren?
Der Erfolg der Maßnahme wird in regelmäßigen Abständen durch den Kundenbereich Ökologie und Grün kontrolliert; die Eidechsen werden im Bereich der angelegten Eidechsenrefugien gezählt und damit erfasst.
Gleichzeitig pflegt die Stadt die angebotenen Strukturen so, dass sie als geeigneter Lebensraum für die Eidechsen fungieren können. Hierzu zählen unter anderem das Entfernen unerwünschter Gehölzstrukturen, um eine Erwärmung der Lesesteinhaufen und Holzstapel zu gewährleisten oder auch die Mahd der Wiese zur Sicherung eines artenreichen Wiesenlebensraums.