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Jugendgipfel 2025: „Niemand hat die Absicht, Rastatt zu verändern“

Beim Jugendgipfel am Dienstag, 15. Juli, in der BadnerHalle Rastatt diskutierten viele junge Menschen aus Rastatt gemeinsam über ihre Zukunft, ihre Stadt und was sich aus ihrer Sicht ändern sollte. Unter dem Titel „Niemand hat die Absicht, Rastatt zu verändern“ hatte die Jugenddelegation Rastatt eingeladen, um jedoch genau dies anzuregen. Unterstützt wurden sie dabei von mehreren Mitgliedern des Gemeinderats und städtischen Mitarbeitern.
 

„Niemand kennt die Bedürfnisse junger Menschen besser als sie selbst. Deshalb ist es wichtig, zuzuhören und gemeinsam mit den Jugendlichen an Lösungen zu arbeiten“, sagte Oberbürgermeisterin Monika Müller zur Eröffnung. „Der Jugendgipfel ist keine symbolische Veranstaltung, sondern ein echter Impulsgeber.“

An sechs Themeninseln wurde im Anschluss intensiv gearbeitet: von Demokratie bis Klimaschutz, über queeren Rechte bis hin zu Treffplätzen in der Stadt. In Gruppen erarbeiteten die Jugendlichen konkrete Themen, die ihnen wichtig sind – noch stand nicht das Wie im Mittelpunkt, aber sehr klar das Was.

Demokratie braucht Stimme und Beteiligung

In den Ergebnissen der Gruppenarbeit „Demokratie“ war der Tenor eindeutig: Demokratie muss aktiv gelebt und verteidigt werden. Die Jugendlichen forderten mehr Mitbestimmung, etwa durch eine Senkung des Wahlalters. Petitionen, Demonstrationen, Social-Media-Aktionen und Jugendparteien wurden als Wege zur Teilhabe genannt. Das klare Signal: „Wir als Jugend haben Entscheidungsgewalt“, so ein Mitglied der Jugenddelegation.

Treffpunkte fehlen – Ideen sind da

Ob Sportplätze, Grillflächen, Jugendhütten oder Veranstaltungsangebote: Der Wunsch nach mehr jugendgerechten Trefforten in Rastatt war laut. Besonders häufig genannt wurden Sporthallen zur Buchung, Freizeit- und Computerräume, Events wie Sportturniere oder ein Jugendtreff.

Was fehlt in Rastatt?

Neben Treffpunkten äußerten die Jugendlichen viele weitere Wünsche: mehr Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Bars, ein Freibad – und an erster Stelle: ein Casino. Auch Klimaanlagen in Schulen wurden angesprochen, ebenso wie mehr Feste und Events in der Umgebung.

Klima: Wasserspender und grüne Inseln

Im Themenfeld Klima diskutierten die Jugendlichen über Wasserspender in Schulen sowie über mehr Bäume und Schattenplätze in der Stadt. Zudem gab es die Idee, Klima-AGs an Schulen zu gründen, um Wissen zu vertiefen und Projekte anzustoßen.

Für mehr Sichtbarkeit und Schutz: LGBTQIA+

Akzeptanz und Respekt standen im Mittelpunkt der LGBTQIA+-Diskussion. Die Jugendlichen wollen Safe-Spaces für queere Personen, geschlechtsneutrale Anlagen und mehr Sensibilisierung an Schulen, um Diskriminierung aktiv zu begegnen.

Handysucht: Digitale Balance statt Verbote

Der Umgang mit Handys in der Schule war kontrovers. Ein generelles Verbot lehnten die meisten ab – stattdessen wünschen sie sich Handyräume, Teilnutzung in Pausen und flexible Lösungen für Ausnahmesituationen.

Zusammenleben: Gegen Diskriminierung, für Chancengleichheit

Im Themenfeld „Zusammenleben in Rastatt“ war der Wunsch nach mehr Akzeptanz und Chancengleichheit zentral. Konsequenzen bei Diskriminierung und offene Veranstaltungen für jedes Alter, die das Miteinander stärken. Auch hier wurde deutlich: Jugendliche wollen mitentscheiden.

Was den Jugendlichen am wichtigsten war

Bei der Abschlussabstimmung per Klebepunkt-Voting zeigten sich klare Prioritäten: Am Wichtigsten scheint den Heranwachenden ein Casino in Rastatt, gefolgt von einer Teilnutzung ihrer Smartphones in der Schule. Ebenfalls viele Stimmen in der Gewichtung hatte das Thema Gleichberechtigung bekommen – ein übergreifendes Thema, das in mehreren Gruppendiskussionen aufkam.

Jugendliche in der BadnerHalle beim Jugendgipfel
(Erstellt am 17. Juli 2025)