Rastatt fördert Jugendbeteiligung: Ab sofort Jugendfragestunde im Gemeinderat
Die Stadt Rastatt geht einen weiteren Schritt in Richtung Jugendbeteiligung: Ab der kommenden Gemeinderatsitzung am Donnerstag, 17. Juli, haben Jugendliche in jeder öffentlichen Sitzung die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Jugendfragestunde aktiv einzubringen.
Jugendfragestunde: Fragen, Anregungen und Austausch
Die Jugendfragestunde bietet Jugendlichen die Möglichkeit, Fragen zu Gemeindeangelegenheiten zu stellen oder Anregungen zu Vorhaben zu geben, die sie betreffen. Das können geplante Bauprojekte, neue Treffpunkte oder Beteiligungsformate sein. Auch Fragen zu Tagesordnungspunkten sind möglich.
Dabei gelten die gleichen Regeln wie für die Bürgersprechstunde: Die Fragestunde dauert insgesamt höchstens 30 Minuten, pro Person sind zwei Beiträge erlaubt, die jeweils maximal drei Minuten dauern dürfen. Oberbürgermeisterin Monika Müller leitet die Fragestunde als Vorsitzende des Gemeinderats. Falls eine Frage nicht beantwortet werden kann, erfolgt die Rückmeldung innerhalb von vier Wochen schriftlich. In der Gemeindeordnung Baden- Württemberg ist Jugendbeteiligung ausdrücklich vorgesehen.
Jugenddelegation in Rastatt
Neben der Jugendfragestunde hat die Jugenddelegation der Stadt Rastatt bereits seit 2017 eine offizielle Rolle in der Gemeinderatsarbeit. Auf Wunsch kann sie zu Tagesordnungspunkten aus jugendlicher Perspektive Stellung nehmen – direkt im Gemeinderat oder in seinen Ausschüssen. Grundlage dafür sind die Richtlinie für Jugendbeteiligung sowie die Geschäftsordnung des Gemeinderates.
„Gemeinderat zukunftsfähig gestalten“
Mit dem Ziel, junge Menschen noch besser an kommunalen Entscheidungen zu beteiligen, nimmt die Stadt Rastatt am Projekt „Gemeinderat zukunftsfähig gestalten“ der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung Baden-Württembergs teil. Bei dem Projekt werden Städte und Gemeinden dabei unterstützt, Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren den Einstieg in die Gemeinderatsarbeit zu erleichtern oder perspektivisch diese durch neue Strategien attraktiver zu gestalten. Gefördert wird das Vorhaben mit 4.000 Euro.
In gemeinsamen Workshops arbeiten Mitglieder des Gemeinderats, der Jugenddelegation und Beschäftigte der Stadtverwaltung an konkreten Maßnahmen. Ziel ist es, Barrieren für Jugendliche und junge Erwachsene in der Kommunalpolitik abzubauen, Beteiligung zu erleichtern und die politische Arbeit für junge Menschen transparenter, attraktiver und greifbarer zu machen.
Den Auftakt des Projekts bildete ein Workshop am Mittwoch, 25. Juni. Zwei weitere werden folgen. Die Ergebnisse sollen in die bestehende Richtlinie für Jugendbeteiligung der Stadt Rastatt und die Geschäftsordnung des Gemeinderats einfließen.
Jugendgipfel mit Informationen zum Gemeinderat
Am Dienstag, 15. Juli, ist die Geschäftsstelle Gemeinderat und Bürgerbeteiligung mit zwei Auszubildenden der Stadtverwaltung beim Rastatter Jugendgipfel vertreten. Jugendliche ab der achten Klasse sind eingeladen, Fragen zu stellen, sich zu informieren und Ideen einzubringen. Auch ein Gewinnspiel wird es geben. Die gesammelten Rückmeldungen fließen direkt in das Projekt „Gemeinderat zukunftsfähig gestalten“ ein.