Das städtische Biotop „Kotlachgraben“ stellt ein Mosaik an verschiedenen Lebensraumstrukturen dar und zählt damit zu den halboffenen Landschaftsformen. Auf dem Flurstück zwischen Ottersdorf und Plittersdorf finden sich Wiesen, -Strauchpflanzungen und ein Feldgehölz, sowie drei künstlich angelegte Tümpel. Der Kotlachgraben liegt im Naturschutzgebiet und ist eingegliedert in das europaweite Schutzgebietssystem der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Die Erhaltung des Biotops ist damit gesetzlich geregelt und verpflichtend.
Um das Gebiet zu einem lebendigen Lebensraum zu entwickeln, bedurfte es einiger Arbeit. Und auch jetzt ist die Pflege weiterhin nötig, um die verschiedenen Strukturen in ihrer Ausgestaltung und Funktion zu erhalten.
Was ist bisher erfolgt?
Der Kotlachgraben zählt zum ursprünglichen Schlutensystem des Rheins. In den 1960-er Jahren erfolgte die Verfüllung des Grabens teils auch mit Schutt und Müll.
In städtischer Trägerschaft wurde der Kotlachgraben ausgeformt und gestaltet. So legte die Stadt drei künstliche Tümpel mit einer Fläche von 180 Quadratmetern an. Diese dienen als Laichgewässer für die heimischen Amphibienarten, darunter der Berg- und Teichmolch sowie der Gras- und Springfrosch.
Die Randbereiche sind mit Schilf und Weiden naturnah bepflanzt. Da die Teiche keinen natürlichen Zufluss haben, schwankt ihr Wasserstand mit dem Grundwasserspiegel.
Im Umkreis der Tümpel entwickelt sich eine artenreiche Wiese, die teilweise mit Anpflanzungen von Sträuchern durchsetzt ist. Im nördlichen Bereich entwickelt sich ein klassisches Feldgehölz mit Bäumen und Sträuchern, darunter Süß-Kirschen, Grau-Pappeln und Holunder.
Wie wird hier gepflegt?
Um eine mögliche Verlandung der drei Tümpel vorzubeugen, werden die Schilfbereiche um die Tümpel einmal im Jahr gemäht. Zudem wird in unregelmäßigen Abständen Schlick und Pflanzenaufwuchs im Randbereich der Tümpel ausgegraben und entsorgt. Damit bleibt die Wasserfläche erhalten. Die Weiden im Schilfgürtel werden zu Kopfweiden erzogen.
Heckengehölze erhalten in regelmäßigen Abständen Pflegeschnitte, darunter auch das notwendige Lichtraumprofil.
Die Wiese wird zweimal im Jahr gemäht und das Mahdgut wird abgeräumt. Die schonende Mahd hält die Wiese artenreich.
Da das Feldgehölz in den letzten Jahren nicht ausreichend gepflegt wurde, waren größere Schnitt- und Pflegemaßnahmen notwendig. Die großen Leitbäume drohten aufgrund ihres Alters und Größe auf die angrenzende Stromleitung zu fallen. Daraufhin kappte die Stadt die Bäume. Da stehendes Totholz wichtige Lebensräume bietet, verbleiben die Baumtorsos bis zu ihrem Zusammenbruch als Habitatstrukturen im Bestand.
Des Weiteren rodete die Stadt überalterte Gehölzstrukturen im Randbereich und ersetzte sie durch neue, gebietsheimische Sträucher. Zukünftig wird hier eine regelmäßige Gehölzpflege das Feldgehölz strukturreich aufwachsen lassen.