Ehrung für jahrzehntelanges Engagement: Hasso Schmidt-Schmiedebach erhält das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
Für sein außergewöhnliches und jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement ist der Rastatter Hasso Schmidt-Schmiedebach mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden. Die Auszeichnung verlieh ihm am Sonntag, 11. Mai, Marion Gentges, Landesministerin der Justiz und Migration, im Theatersaal der Reithalle Rastatt.
Gentges beschrieb Schmidt-Schmiedebach als „Persönlichkeit, die sich durch uneigennützigen und höchsten Einsatz für das Gemeinwohl in außerordentlichem Maße verdient gemacht hat.“ Die Lebensleistung des Ausgezeichneten sei beispielhaft für bürgerschaftliches Engagement, das die Gesellschaft stärke. „Sie, lieber Herr Schmidt-Schmiedebach, haben es nicht nur in den Augen des Bundespräsidenten, sondern auch aus Sicht der Menschen in Ihrem Umfeld mehr als verdient, mit dieser besonderen Auszeichnung geehrt zu werden“, so die Ministerin weiter.
Beharrlichkeit und Menschlichkeit
Bereits 1995 hatte Schmidt-Schmiedebach das Verdienstkreuz am Band erhalten. Seither hat der Rechtsanwalt sein Engagement konsequent fortgeführt. Oberbürgermeisterin Monika Müller würdigte Schmidt-Schmiedebach als Menschen, dessen ehrenamtliches Wirken sich nicht nur durch Beharrlichkeit, sondern vor allem durch Menschlichkeit auszeichne: „Bei Ihnen stand immer ein Thema im Mittelpunkt, das den Juristen meist nicht so zugeschrieben wird: die Menschenwürde.“ In verschiedenen Bereichen habe Schmidt-Schmiedebach dafür wegweisende Strukturen geschaffen: „Arbeit, Wohnen, Beteiligung, Bildung und Begegnung sind Themen, in denen Sie mit großem Engagement konkrete Angebote ermöglicht haben und damit Menschen mit Behinderung, Teilhabe und Mitgestaltung eröffnet haben.“ Die Oberbürgermeisterin betonte, dass viele dieser Errungenschaften, wie etwa die inklusive Kindertagesstätte Pünktchen in Rastatt oder ein Beteiligungsbeirat erst nach 1995 realisiert wurden. „Deshalb war es sehr zutreffend, den Antrag auf eine nochmalige Ehrung zu stellen.“
Langjähriger Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal
Sein Name ist untrennbar mit der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal e. V. verbunden, dessen Vorstandsvorsitz der Familienvater seit 1976 innehatte – eine deutschlandweit einmalige Amtszeit. Unter seiner Leitung wuchs der Verein zu einer tragenden Kraft der Inklusion in der Region heran. Heute bietet die Lebenshilfe über 500 Menschen mit Einschränkungen Arbeits-, Wohn- und Lernangebote. Rupert Felder, Vorsitzender der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal, blickte auf sein langjähriges Engagement zurück: „In den 47 Jahren als Vorsitzender hast du mit Herzblut und Sachverstand unermüdlich an dieser großen sozialen Aufgabe gearbeitet, um Teilhabe konkret werden zu lassen. Das kann man nicht in Worte fassen, dafür gibt es Orden.“
Mit Gründung der gemeinnützigen GmbH im Jahr 1997, deren Werkstätten und Wohngemeinschaften heute Lebensform vieler Menschen mit Behinderung sind, prägte er eine wichtige Etappe in der Inklusionsarbeit. Auch der Aufbau moderner Infrastruktur, digitaler Logistik und inklusiver Einrichtungen, wie der Kita Pünktchen oder des Beratungszentrum Rastatt, tragen die Handschrift Schmidt-Schmiedebachs. Ministerin Gentges: „Sie sind Motor und Gestalter dieser nicht hoch genug einzuschätzenden Entwicklung.“
Engagement weit über die Lebenshilfe hinaus
Neben der Lebenshilfe engagierte sich der Geehrte auch auf vielen weiteren Ebenen: Er war Mitglied des Kreistages, Vorsitzender des Fördervereins Hans-Thoma-Schule und setzte sich auf internationaler Ebene für das Inklusionsprojekt „Schwarzwald – Blaues Meer“ mit Rastatts Partnerstadt Fano ein. 2013 initiierte er den Partnerschaftsfonds zur inklusiven Völkerverständigung und band unter anderem den Lions Club ein.
Auch im Lions Club Rastatt zählt er zu den prägenden Persönlichkeiten. Berthold Nold, Präsident Lions Club Rastatt, beschrieb ihn als „eine der großen Stützen unseres Clubs“, der schon 1988/89 und erneut zum 50-jährigen Clubjubiläum 2010/11 das Präsidentenamt übernahm und „unser Clubleben mit großem Einsatz gestaltet hat“.
Sichtlich ergriffen zeigte sich Schmidt-Schmiedebach in seinem Dank: „Ich bin ganz gerührt von den Lobesraketen, die auf mich abgeschossen worden sind und die mein Herz haben explodieren lassen.“ Was mit einem unfreiwilligen Umzug nach Rastatt begann, habe sich zu einer tiefen Verbundenheit mit der Stadt und ihrer Gemeinschaft entwickelt, sicher auch dank seiner Frau und seiner Kinder, die ihn bei all seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten unterstützt haben: „Aus einem unfreiwilligen Rastatter bin ich zu einem engagierten und überzeugten Rastatter geworden.“