Jede und jeder kann etwas tun, um den Stromverbrauch zu senken und den persönlichen Ausstoß an Treibhausgasen zu verringern. Und das mit einfachen Mittel. Wie das genau funktioniert und im Alltag umsetzbar ist, zeigen die 16 Energiespartipps. Auch die Stadtwerke Rastatt geben darüber hinaus Tipps zum Energiesparen.
Tipp 1: Raumtemperatur absenken
Der einfachste und effektivste Weg Heizenergie zu sparen, ist, die Raumtemperatur abzusenken. Pro ein Grad Celsius weniger Temperatur kann rund sechs Prozent an Energie eingespart werden. Mitunter sind Räume zu sehr überhitzet. Ausreichend sind 20 bis 22 Grad in Küche und Wohnräumen; 22 bis 24 Grad im Badezimmer, 16 bis 18 Grad im Schlafzimmer; 16 Grad in den Kellerräumen und 22 Grad im Kinderzimmer.
Tipp 2: Temperatur nachts im Heizsystem absenken
Viele Heizkessel oder Heizsysteme ermöglichen eine Absenkung der Temperatur über Nacht. Um einem Schimmelbefall vorzubeugen, sollte jedoch der Abfall der Zimmertemperatur über Nacht nicht mehr als drei bis vier Grad betragen. Dies erreicht man, indem die Abschaltzeiten verlängert oder verkürzt werden. Eine Nachtabsenkung ist insbesondere bei älteren Gebäuden sinnvoll, die schlechter isoliert sind oder einen schlechteren Wärmeschutz aufweisen. Je nach Gebäude und Heizsystem ist ein Einsparungseffekt von fünf bis zehn Prozent möglich.
Tipp 3: Thermostat richtig einstellen
Die meisten Thermostate verfügen heutzutage über eine Skala von eins bis fünf und können manuell geregelt werden. Eins steht für rund zwölf Grad und fünf für ungefähr 28 Grad. Der Abstand zwischen zwei Stufen beträgt damit rund vier Grad. Wichtig zu wissen: Der Raum wird nicht schneller warm, wenn das Thermostatventil auf fünf voll aufgedreht wird. Stattdessen besteht die Gefahr, dass vergessen wird, das Thermostatventil wieder herunterzudrehen, sobald die sinnvolle Zimmertemperatur erreicht ist. Energie wird so unnötig verschwendet.
Tipp 4: Leitungsrohre dämmen
Nicht nur, dass es nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorgeschrieben ist, die zugänglichen Leitungsrohre zu dämmen, ist es darüber hinaus auch wirtschaftlich und energetisch sinnvoll. Je nach Heizwassertemperatur und Leitungsdurchschnitt können die Energieverluste bis zu 250 Kilowattstunde und laufenden Meter betragen. Durch eine gute Isolierung lassen sich diese Verluste um 70 bis 90 Prozent reduzieren. Eine gute Dämmung ist ungefähr genauso stark wie das Leitungsrohr an Durchmesser aufweist.
Tipp 5: Hydraulischer Abgleich und richtiges Einstellen der Heizungskurve
Um den Energieverbrauch weiter zu senken, kann es hilfreich sein, einen hydraulischen Abgleich durchzuführen. Dieser wird in aller Regel dann durchgeführt, wenn Veränderungen an der Gebäudesubstanz oder dem energetischen Zustand durchgeführt werden. Der hydraulische Abgleich sollte durch einen Experten durchgeführt werden, der den einzelnen Heizkörper richtig einstellt.
Tipp 6: Richtig lüften
Jede Wärmebrücke in der Oberfläche eines Gebäudes stellt eine Schwachstelle dar. Daher ist es wichtig, die Wärmeverluste nach außen hin zu verringern. Eine Schwachstelle sind in der kalten Jahreszeit gekippte Fenster. Diese führen dazu, dass die unmittelbaren Wände um die Fenster herum stärker auskühlen. Zusätzlich ist der Durchlüftungseffekt sehr träge und es bedarf einer langen Zeit, bis der ganze Luftinhalt eines Raumes ausgetauscht wurde. Letztlich verbraucht es weniger Energie, kalte Luft aufzuheizen als ausgekühlte Wände zu erwärmen. Daher der Tipp: Kurz und per Stoß- und Querlüftung für frische Luft sorgen.
Tipp 7: Heizkörper(nischen) nicht zustellen
Damit der Heizstrom ungehindert auf die Raumluft übergehen kann, ist es sinnvoll und notwendig, dass die Heizkörper nicht verstellt sind mit Möbeln oder Gardienen. Ein Mindestabstand von 30 Zentimeter sollte eingehalten werden zwischen Heizkörper und Möbeln. Gardienen sollten zudem über den Heizkörpern enden und nicht bis zum Boden reichen. All dies verhindert, dass sich Hitze staut und schlechter an den Raum abgegeben wird.
Tipp 8: Heizkörpernischen dämmen
In Gebäuden aus den 60er und 70er Jahren trifft man überwiegend Heiznischen an. Diese weisen durch die Bauart eine geringere Wandstärke auf und einen damit verbundenen geringeren Wärmewiderstand. Damit geht über diese Fläche vergleichsweise viel Energie verloren. Aber: Eine nachträgliche Dämmung mit Isoliermatten ist auch nachträglich möglich. Diese können selbst angebracht werden.
Tipp 9: Warmwasserverbrauch senken
In den meisten Haushalten wird Brauch- und Heizwasser über den gleichen Heizkessel zur Verfügung gestellt. Somit hat der Verbrauch von erwärmten Brauchwasser einen direkten Einfluss auf den Gesamtwärmeverbrauch des Hauses. Für einmal Baden mit 150 Liter Wasser wird rund vier bis fünf Kilowatt oder 0,4 bis 0,5 Kubikmeter Erdgas benötigt. Beim Duschen nur rund ein Drittel. Aber auch hier können durch Wassersparköpfe und kürzere Duschzeiten noch mehr Energie eingespart werden.
Tipp 10: Wassertemperatur richtig einstellen
Bei einem Durchlauferhitzer, egal ob Strom oder Gas, lässt sich der Energieverbrauch reduzieren. Bei einem ausreichend hohen Warmwasserdurchsatz reicht es, die Temperatur des Durchlauferhitzers auf 55 Grad einzustellen. Bei einer vorher eingestellten Temperatur von 60 Grad lässt sich somit rund zehn Prozent Energie einsparen.
Tipp 11: Sparsame Haushaltsgeräte
Tipp 12: Lüftungsanlagen helfen Energie zu sparen
Um Schimmel in Wohnungen zu vermeiden, ist richtiges Lüften notwendig. Beim Lüften geht allerdings Wärmeenergie verloren. Lüftungsanlagen helfen dabei diese Energie abzufangen und Frischluft zuzuführen. Gleichzeitig entziehen sie der Raumluft die Feuchte und führen frische Außenluft zu. In Neubauobjekten sind Lüftungsanlagen ein notwendiger Bestandteil, um die Energieeinsparanforderungen erfüllen zu können. Aber auch im Gebäudebestand kann eine Nachrüstung erfolgen.
Weitere Informationen:
Tipp 13: Bei Licht auf LED setzen
In einem durchschnittlichen Haushalt macht die Beleuchtung rund neun Prozent der Stromkosten aus. Bei älteren Leuchtelementen wird ein Großteil der eingesetzten Energie in Wärme und nur ein geringer Anteil in Licht umgesetzt. So haben frühere Glühbirnen rund 95 Prozent der Energie in Wärme und nur rund 5 Prozent in Licht umgewandelt. Bei modernen LED-Leuchtmitteln ist dies genau umgekehrt. Hier wird 90 Prozent oder mehr der Energie in Licht umgewandelt.
Tipp 14: Die Kraft der Sonne nutzen
Die Sonne sendet in einer Stunde so viel Energie auf die Erde, wie die Welt in einem Jahr verbraucht. Durch den Einsatz von Photovoltaikelementen kann die Energie der Sonnenstrahlen in Strom umgewandelt werden. Pauschal werden rund 1.000 Kilowatt pro Kilowattstunde Peakleistung und Jahr erreicht. Ob das Dach geeignet ist und wie groß der Ertrag sein kann, kann über die Seite des LUBW eingesehen werden.
Tipp 15: Solarthermie – Wärme aus Sonnenstrahlen
Neben Strom kann auch Wärme aus Sonnenergie gewonnen werden. Besonders bei Neubauten bietet Solarthermie eine sinnvolle und finanziell vorteilhafte Alternative im Bereich der Heizungsunterstützung und Warmwassererwärmung. Aber auch in Bestandsgebäuden kann der Einsatz von Solarthermie zur Warmwassererwärmung sinnvoll sein. Die BAFA fördert den Einbau von Solarkollektoren. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zeigt die Förderprogramme im Überblick.
Tipp 16: Klimaanlagen vermeiden
Gerade an heißen Sommertagen wird die Klimaanlage gerne eingeschaltet. Allerdings haben Klimaanlagen einen erhöhten Energiebedarf und führen zu höheren Stromkosten. Wenn dennoch nicht auf eine Klimaanlage verzichtet will, sollte auf die höchste Effizienzklasse A+ setzen. Einfach und kostengünstiger ist es, nachts oder morgens zu lüften. Zudem sollten über den Tagesverlauf die Räume verdunkelt werden. Damit man nicht im Dunkeln sitzt, eignen sich Jalousien, Rollläden, Vorhänge oder auch Fensterläden mit schmalen Lichtschlitzen.