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Die neuerliche Auseinandersetzung mit der Person des „Revolutionsdirektors“ Scharpf im Zuge der Ausstellungsvorbereitung zeigte, dass es sich um eine vielschichtige Persönlichkeit handelte. In der bisher wenig differenzierten Betrachtung kam Josef Scharpf überwiegend schlecht weg und wurde meist als Karikatur eines Schuldirektors dargestellt. Dies lag nicht zuletzt an den wenig schmeichelhaften Urteilen der Zeitgenossen (wie Albert Förderer mit seinen ‚Erinnerungen‘ oder Joseph Loreye) sowie am ungewandt-linkischen und wenig sensiblen Verhalten Scharpfs während der Revolutionsjahre. Dies führte dazu, ihn als einen „autoritären Zuchtmeister“ mit einem „fanatischen Disziplinseifer“ abzustempeln. Damit habe er versucht, seine mangelnde Autorität gegenüber den Schülern wie auch gegenüber den Kollegen zu kompensieren.

In seinem Vortrag will der Referent diese verengte Sichtweise aufbrechen und zu einer „gerechteren“ Neubewertung von Direktor Josef Scharpf anregen. Unter Heranziehung der Offenburger Jahre und der frühen Rastatter Zeit entsteht so eine differenzierte Betrachtung, die zeigt, dass der später als psychisch labil geltende und alkoholabhängige Scharpf anfangs ein honoriger Altphilologe und Lehrer war, für den Bildung und das Wohl seiner Schüler an erster Stelle standen.  

Der Vortrag von Herrn Dr. Steiger findet statt am 11. Dezember 2024 um 18:00 Uhr; Treffpunkt ist der Bibliothekssaal der Historischen Bibliothek im Ludwig-Wilhelm-Gymnasium (Lyzeumstraße 11, 76437 Rastatt).  

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen erhalten Sie Tel. 07222 / 972 8420 (Mo bis Mi) oder auf unserer Homepage www.historische-bibliothek-rastatt.de.