Bücherinseln in der Kinderschule Amalie Struve: Ein Nachmittag im Zeichen der Mehrsprachigkeit

Unter dem Motto „Heute schon vorgelesen?“ hatte die Kinderschule Amalie Struve gemeinsam mit der Gemeinwesenarbeit Bahnhof/Industrie im Rahmen der Interkulturellen Wochen 2024 am 24. September zu einem besonderen Aktionsnachmittag eingeladen. Die Räumlichkeiten des Kindergartens hatten sich dabei in „Bücherinseln“ verwandelt, auf denen Geschichten in sieben verschiedenen Sprachen vorgelesen wurden.

In gemütlich eingerichteten Vorleseecken, ausgestattet mit Sitzkissen, Sofas und Sesseln, lasen die Erzieherinnen Bücher in Deutsch, Englisch, Arabisch, Rumänisch, Türkisch, Russisch und Albanisch vor. Die Kinderschule Amalie Struve ist bekannt für ihre kulturelle und sprachliche Vielfalt. Viele der Kinder lernen Deutsch als Zweitsprache. Auch das pädagogische Personal kommt aus unterschiedlichen Ländern und spricht teilweise andere Erstsprachen. Die Kinder zeigten großes Interesse und staunten darüber, ihre Erzieherinnen in den verschiedenen Sprachen zu hören.

Auch die Eltern waren aktiv eingebunden und erhielten ganz nebenbei Anregungen, wie sie ihren Kindern zu Hause vorlesen können – von der richtigen Betonung über die passende Lautstärke bis hin zur Ansprache der kindlichen Interessen durch Bilder und Fragen. Besonders faszinierend war für viele Kinder das Zuhören in Sprachen, die sie selbst nicht sprechen. Sie erkannten bekannte Geschichten und Bilder, während sie die Klangmelodie der fremden Sprachen erlebten.

Die Bücher stammten aus der mehrsprachigen Elternbibliothek der Kinderschule, die über 100 zweisprachige Bilderbücher in unterschiedlichen Sprachen, stets kombiniert mit deutschem Text, bereithält. Familien können regelmäßig Bücher wie „BUNT!“ von Lena Hesse oder „Das Allerwichtigste“ von Antonella Abbatiello ausleihen.

Vorlesen wird in der Kinderschule großgeschrieben: Es schafft Nähe, fördert die Sprachentwicklung und stärkt die kindliche Fantasie. Der Aktionsnachmittag zeigte, wie wertvoll Mehrsprachigkeit für die Entwicklung der Kinder ist. Gleichzeitig lieferte er einen wichtigen Beitrag zur Interkulturellen Woche und zur Förderung von Toleranz und Sprachkompetenz in Rastatt. Darin waren sich die pädagogischen Fachkräfte am Ende des Aktionsnachmittags einig.

Kinder beim Vorlesenachmittag mit zwei Frauen auf der Couch beim Vorlesen
(Erstellt am 02. Oktober 2024)