Das städtische Biotop „Quellbrunn“ stellt ein Mosaik an verschiedenen Lebensraumstrukturen dar und zählt damit zu den halboffenen Landschaftsformen. Auf dem Flurstück in Ottersdorf beim Obstlehrpfad finden sich eine flache Geländemulde mit zwei kleinen, künstlich angelegten Tümpeln mit naturnahem Randbewuchs, Kalkmagerrasen, eine magere Flachland-Mähwiese sowie Gehölz- und Heckenstrukturen.
Die Erhaltung der Lebensraumstrukturen ist gesetzlich geregelt. Denn sowohl der Kalkmagerrasen als auch die Flachland-Mähwiese und das Feldgehölz sind über das geltende Naturschutzrecht geschützte Landschaftselemente.
Die Entwicklung, Erhaltung und Pflege des Biotops wird über den Kundenbereich Ökologie und Grün der Stadt Rastatt koordiniert. Ziel ist es, den Komplex der verschiedenen Strukturen zu fördern und zu erhalten.
Was ist bisher erfolgt?
Ursprünglich waren die künstlich angelegten Tümpel mit einer Teichfolie ausgestattet, um das Wasser in den Tümpeln zu halten. Da natürliche Zuflüsse fehlen, ist der Wasserstand in den Tümpeln abhängig vom Grundwasserstand. Bei Nachbesserungen entfernte die Stadt die Teichfolie und modellierte das Gelände neu. Trotzdem dienen sie als Laichgewässer für heimische Amphibienarten.
Die Randbereiche der Tümpel wurden mit Schilf und Weiden gestaltet. Heckenanpflanzungen rahmen einen Bereich der Tümpelanlage ein.
2024 setzte die Stadt eine aufwendige Pflege im nördlichen Bereich um und lichtete dabei das Feldgehölz auf. Somit können sich die einzelnen Gehölze wieder besser entwickeln und überaltern nicht.
Zudem wird das Biotop „Quellbrunn“ seit einigen Jahren als Schulbiotop genutzt und dient damit der naturpädagogischen Umweltbildung. Im Zuge dessen ergänzte die Stadt über die Jahre verschiedene Biotopstrukturen. Darunter eine Wildbienennisthilfe, ein künstlicher Storchenhorst, naturnahe Eidechsengabionen mit Buntstandstein sowie Totholzinseln aus gerodeten Baumstubben. Einfache Vogelnisthilfen ergänzen das Angebot.
Im Rahmen von naturpädagogischen Veranstaltungen kann hier im direkten Kontakt mit der Natur gelernt werden.
Wie geht es weiter?
Die Tümpelanlage wird regelmäßig von aufwachsendem Schilf befreit, welches einmal im Jahr gemäht wird. Die Weiden am Gewässerrand werden zu Kopfweiden erzogen.
Gehölzstrukturen erhalten einen Pflege- und Entwicklungsschnitt und in regelmäßigen Abständen wird das Lichtraumprofil der Gehölze hergestellt.
Die Wiese wird zweimal im Jahr gemäht und das Mahdgut abgefahren. Dadurch wird die Artenvielfalt auf der Fläche gefördert.
Die Seniorengruppe der Riedgemeinde Ottersdorf kümmert sich um den Erhalt der Wildbienennisthilfe und der Eidechsengabionen. Zudem wird das Biotop ehrenamtlich betreut. Ziel ist der langfristige Erhalt der Lebensraumstrukturen mit ihren Bewohnern.