Am Rande des Segelflugplatzes in der Baldenaugibt es seit einigen Jahren eine städtische Biotopfläche – das Amphibiengewässer Baldenau. Im Zuge des landesweiten BUND-Projekts „220 Amphibiengewässer“ setzte die Stadt Rastatt dort weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes für Amphibien um.

Eine Biotopfläche war das Gebiet am Rand des Segelflugplatzes schon immer. Sie ist ein Restbestand einer feuchten Niederung, die durch die einstige Dynamik von Rhein und Murg entstand. Das Biotop zeichnet sich durch einen Tümpel mit Schilfröhricht, Weidenfeuchtgebüsche sowie angrenzende Feucht- und Nasswiesen mit Flatterbinse aus. In Senken der Wiese steht im Frühjahr und Herbst zeitweise Wasser. Das Kleingewässer wird sowohl von Entenvögeln als auch von Amphibien genutzt. Die Gebüsche dienen Kleinsäugern und Vögeln als Lebensraum- und Brutstätte.
Das kleine Stillgewässer Baldenau liegt im Naturschutzgebiet „Auenwälder und Feuchtwiesen westlich von Ötigheim“. Gleichzeitig zählt dieses Gebiet zum europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“; es ist Teil des nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie besonders geschützten FFH-Gebiets „Rheinniederung zwischen Wintersdorf und Karlsruhe“. Darüber hinaus hat der Biotopkomplex den Status eines gesetzlich geschützten Biotops. Gemäß der besonderen Standortbedingungen und des Schutzstatus ist das Gewässer in seiner Ausführung und Funktion zu erhalten und zu pflegen.
Im Jahr 2015 gelang am Biotop sogar ein Nachweis des seltenen Springfrosches (Rana dalmatina).
BUND-Projekt „220 Amphibiengewässer“
Was steckt hinter de Projekt?
Im Jahr 2022 rief der BUND Baden-Württemberg das Projekt „220 Amphibiengewässer“ ins Leben. Städte und Kommunen waren dabei aufgefordert, ausgewählte und geeignete Projektflächen in ihrer Zuständigkeit auszuwählen und zu melden, die sich für eine Sanierung oder Bereitstellung als Amphibiengewässer eigneten. Zudem sollten konkrete Maßnahmen zur Umsetzung und Entwicklung dieser Gewässer vorgeschlagen werden.
So prüfte der Kundenbereich Ökologie und Grün Grundstücke, die sich für das Projekt eignen. Gemeinsam mit dem Landschaftserhaltungsverband beim Landkreis Rastatt (LEV) setzte die Stadt im Rahmen des „220 Amphibiengewässer“-Projektes ausgewählte Maßnahmen um und schaffte damit Lebensraum für Amphibien. Unter die Maßnahme fiel auch das kleine Stillgewässer in der Baldenau.
Was ist bisher erfolgt?
In den Jahren 2023 und 2024 ließ die Stadt Weidengehölz zurückschneiden, das sich am Gewässerrand befand. Dadurch wird das Gewässer wieder mehr mit Sonne beschienen und eignet sich durch raschere Erwärmung besser als Amphibienlaichgewässer. Den Gehölzschnitt legte die Stadt als Benjeshecke in den Rand des Gewässers, um übermäßige Besuche von Hunden und Wildschweinen im Gewässer zu verhindern.
Im Dezember 2024 folgte die Ausgestaltung und Vertiefung einer Geländemulde, die an das Gewässer grenzt. So soll über längere Zeit hinweg ein besonntes, mitten in der Wiese liegendes Flachgewässer entstehen.
Wie geht es weiter?
Zukünftig wird der Gehölzaufwuchs am Gewässerrand weiter gepflegt und bei Bedarf zurückgeschnitten, so dass eine Besonnung der Gewässerfläche bestehen bleibt. Die angrenzenden Feucht- und Nasswiesen werden extensiv gemäht.
Die Pflege der Biotopflächen wird sowohl durch den städtischen Kundenbereich Ökologie und Grün als auch durch die Höhere Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Karlsruhe organisiert.