Im Landschaftsschutzgebiet „Auenwälder und Feuchtwiesen westlich von Ötigheim“ liegt das Amphibiengewässer Rödern. Dieses ist als besonders geschütztes Biotop ausgewiesen. Insbesondere die Seggen-, Röhricht- und Gehölzbestände entlang des Gewässers stehen unter besonderem Schutz. In seiner Ausgestaltung eignet sich das Stillgewässer daher als Amphibiengewässer. So gilt es, das Biotop zu erhalten und zu pflegen. Um dies zu gewährleisten, hat sich die Stadt Rastatt am BUND-Projekt „220 Amphibiengewässer“ beteiligt.
Der Amphibienlebensraum, ein Grabenrest, bezieht sein Wasser aus Niederschlag oder nimmt es durch Oberflächenwasser auf. Je nach Grundwasserstand und Niederschlagsereignissen steht in der Geländemulde fast ganzjährig Wasser. Seit einigen Jahren ist aber eine zunehmende Verlandung des Gewässers zu beobachten, so dass es gerade zur Laichzeit der Amphibien öfter trockenfällt. Mit der Teilnahme an dem Projekt konnte dieses Problem behoben werden.
BUND-Projekt „220 Amphibiengewässer“
Was steckt hinter dem Projekt?
Im Jahr 2022 rief der BUND Baden-Württemberg das Projekt „220 Amphibiengewässer“ ins Leben. Städte und Kommunen waren aufgerufen, ausgewählte und geeignete Projektflächen in ihrer Zuständigkeit auszuwählen und zu melden, die sich für eine Sanierung oder Bereitstellung als Amphibiengewässer eigneten. Zudem sollten konkrete Maßnahmen zur Umsetzung und Entwicklung dieser Gewässer vorgeschlagen werden.
So prüfte der Kundenbereich Ökologie und Grün Grundstücke, die sich für das Projekt eignen. Gemeinsam mit dem Landschaftserhaltungsverband Rastatt (LEV) setzte die Stadt im Rahmen des „220 Amphibiengewässer“-Projektes ausgewählte Maßnahmen um, damit Lebensraum für Amphibien geschaffen wird. Unter die Maßnahme fiel auch das kleine Stillgewässer im Gewann Rödern.
Was ist bisher erfolgt?
In Absprache mit dem Landschaftserhaltungsverband schnitt die Stadt Rastatt den Gehölzstreifen am Wasserrand zurück. Dadurch wird das Gewässer wieder mit mehr Sonne beschienen und eignet sich durch raschere Erwärmung besser als Amphibienlaichgewässer. Des Weiteren wurde die Geländemulde stellenweise und unter Erhalt vorhandener Seggen- und Röhrichtbestände von abgelagertem Sediment befreit. Hierdurch sind die Bereiche ganzjährig mit wesentlich mehr Wasser befüllt beziehungsweise auch zur Laichzeit der Amphibien.
Wie geht es weiter?
Zukünftig wird der Gehölzaufwuchs am Gewässerrand weiter gepflegt und bei Bedarf zurückgeschnitten, so dass eine abschnittsweise Besonnung der Gewässerfläche bestehen bleibt. Je nach Umfang zukünftiger Sedimentablagerungen im Gewässer, ein Prozess, der sich fortsetzen wird, werden regelmäßige Ausbaggerungen erforderlich sein, um die Funktion des Gewässers als Amphibien-Laichgewässer dauerhaft zu erhalten.