Die Bedeutung des Turnunterrichts für die Badische Revolution: Vortrag und Führung in der Historischen Bibliothek

 Die Historische Bibliothek lädt am Mittwoch, 9. Oktober, um 18 Uhr zu einem Vortrag zur Badischen Revolution samt Abendführung durch die die Sonderausstellung „Mit Zylinder und Schießprügel – Das Rastatter Lyzeum und die Badische Revolution“ ein.

Unter dem Titel „Wenn gelegentlich des Turnunterrichts auch Übungen im Gebrauch der Waffen vorgenommen werden“ wird Bibliotheksleiter Dr. Uli Steiger in einem Einführungsvortrag die Bedeutung des Turnunterrichts für die Revolution 1848/49 näher beleuchten. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Mit dem Aufkommen der Bürgerwehren im Frühjahr 1848 meldeten sich am 25. März rasch 64 Schüler des Lyzeums aus der Sexta und der Quinta freiwillig zur Teilnahme an der Rastatter Bürgerwehr. Der 19-jährige Untersextaner Ludwig Hördt, ein Klassenkamerad des späteren Schriftstellers und Pfarrer Albert Förderer, wurde vom Lyzeum in das Bürgerwehr-Komitee vor Ort entsandt.

Wie weit die Begeisterung der Schüler für die Sache ging, zeigt sich daran, dass einige Sextaner bereits am 9. März – also rund zwei Wochen vor Gründung der Rastatter Bürgerwehr – das Direktorium der Schule baten, „das militärische Exercitium als integrirenden Theil des Turnunterrichtes erlernen zu dürfen.“ Der Karlsruher Oberstudienrat beschied die Eingabe des Rastatter Direktors positiv und stimmte den „Übungen im Gebrauch der Waffen“ während des Turnunterrichts zu, wenn diese „unter Leitung eines zuverläßigen Unteroffiziers und unter Leitung eines Lehrers vorgenommen werden.“

 Weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es telefonisch unter 07222 972-8420 (Montag bis Mittwoch) oder auf der Homepage www.historische-bibliothek-rastatt.de.

Der Bürgerwehrsoldat beim Exerzieren
(Erstellt am 02. Oktober 2024)