Innenstadt erstrahlt in Orange: Tag gegen Gewalt an Frauen leitet 16-tägige „orange days“ ein
Orange Teelichter, Warnwesten und ein oranges illuminiertes Rathaus: Die Farbe Orange dominierte am vergangenen Samstag, 25. November, anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen die Rastatter Innenstadt.
Erneut hatte sich die Stadt gemeinsam mit den örtlichen Frauenvereinen und dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt am Gedenktag beteiligt und allerlei Aktionen angeboten. Der Aktionstag findet seit 1981 jährlich am 25. November statt und bildet den Auftakt zu den 16-tägigen „orange days“, die am Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember enden. Die Farbe Orange steht dabei für eine bessere Zukunft, frei von jeglicher Gewalt und Diskriminierung.
Allein 133 Frauen sind 2022 laut der Bundesregierung durch Partnerschaftsgewalt ums Leben gekommen. Und die Zahlen steigen stetig. Bürgermeister Raphael Knoth, der sich am Abend vor dem orange-illuminierten Rathause deutlich gegen Gewalt positionierte, hob hervor: „Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit, nur weil sie hinter verschlossenen Türen und meist in den eigenen vier Wänden geschieht. Häusliche Gewalt ist vielmehr eine der weitverbreitetsten Menschenrechtsverletzungen weltweit.“
„Rastatt sagt NEIN zu Gewalt“ war daher auch auf den orangenen Warnwesten und Plakaten gedruckt, die die beteiligten Frauenvereine – Frauen helfen Frauen und Mädchen, Frauen- und Kinderschutzhaus sowie Feuervogel und Soroptimist International Club Murgtal – an diesem Tag trugen. Mit Infoständen auf dem Marktplatz und in der Schlossgalerie waren sie vertreten, um mit Flyern und in Gesprächen aufzuzeigen, welche Beratungs-, Unterstützungs- und Hilfsangebote es in Rastatt für betroffene Frauen und Mädchen gibt. Gleichzeitig verteilten sie als symbolisches Zeichen orangefarbene Teelichtgläser. Mit ergreifenden Tanzsequenzen zum Thema Gewalt begeisterte das Rastatter Tanzstudio „TanzRaum“ zudem die Passanten.
Alle 200 orangefarbenen Teelichter hätten sie am Gedenktag verteilt, freut sich die städtische Beauftragte für Chancengleichheit, Kerstin Ganz. Neben all der Symbolik sei es ihr aber vor allem wichtig, dass der Bereich der häuslichen Gewalt ausgeleuchtet und damit sichtbar wird. „Häusliche Gewalt ist ein Thema, bei dem leider immer noch viel zu oft weggeschaut wird“, so Ganz. Sie appelliert daher: „Wer häusliche Gewalt bemerkt, darf diese nicht ignorieren. Es gibt verschiedene Wege zu helfen oder Hilfe zu vermitteln.“
So sei etwa das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ rund um die Uhr und kostenlos erreichbar unter 116 016 und auf www.hilfetelefon.de. Das Angebot des Hilfetelefons sei anonym und barrierefrei in deutscher Sprache und 17 Fremdsprachen. Das Hilfetelefon könne auch von Menschen aus dem sozialen Umfeld etwa von Verwandten oder Freunden genutzt werden, die Gewaltbetroffenen helfen oder unterstützen möchten.
Auch in der Region gibt es zahlreiche Hilfseinrichtungen für Frauen und Kinder, die Gewalt erfahren haben: das Frauen- und Kinderschutzhaus Baden-Baden und Landkreis Rastatt sowie die Vereine Frauen helfen Frauen und Mädchen, Feuervogel und Brücke für den Dialog. Ebenso setzen sich die großen Service-Organisationen berufstätiger Frauen „Soroptimist International“ und „Zonta“ für Chancengleichheit und Verbesserung der Stellung der Frau ein.
Alle Angebote im Umkreis Rastatt sind im Hilfe-Flyer zu finden, online hier auf der städtischen Website abrufbar. Und auch die regionalen Gleichstellungsbeauftragten stehen in ihrer Lotsenfunktion zum Thema zur Verfügung. Kontakt in Rastatt: Kerstin Ganz, 07222/972-1013 oder kerstin.ganz@rastatt.de