Umweltbewusstsein bei Kindern fördern: Neue Stadtmaus-Broschüre vorgestellt
„Aber Bananenschalen und Zigarettenkippen darf man doch nicht essen“, ist sich der junge Mann aus der Klasse 3 a der Carl-Schurz-Grundschule im Münchfeld ziemlich sicher. „Doch, diese darfst du essen“, beruhigt ihn Hans Peter Faller, Buchautor und geistiger Vater von Ludwig der Stadtmaus. Sie sind nämlich kunstvoll aus Marzipan geformt und befinden sich auf einem Kuchen des Rastatter Konditormeister Karl-Ludwig Hauns. Faller hatte sie eigens zu diesem Anlass in Auftrag gegeben und den Schülern in die Schule mitgebracht. Denn es gab etwas zu feiern: Die Kinder waren die ersten, die die neue, rund 30 Seiten starke Broschüre „Sauberes Rastatt“ in Händen halten durften.
Eine ganz besondere Ehre, wie Schulleiterin Gabi Kuhn ihnen erklärte. Sie waren von allen 2.000 Kindern, die an der diesjährigen städtischen Aktionswoche „Saubere Stadt“ im März teilgenommen hatten, ausgewählt worden, um die neue Stadtmaus-Publikation der Öffentlichkeit vorzustellen.
Die Initiative zur Broschüre war von der Stadt Rastatt ausgegangen. Die Idee stammte von Brigitte Majer, bis vor Kurzem noch Leiterin der Technischen Betriebe und jetzt im Ruhestand, umgesetzt wurde sie von ihrem Mitarbeiter Knut Zeitsmann. Er koordiniert als Leiter des Kundenbereichs Stadtreinigung die „Saubere Stadt“ und ist an den Aktionstagen immer an vorderster Front mit dabei. Zuletzt hatten die freiwilligen Helfer dabei ganze 8,5 Tonnen Unrat im Stadtgebiet eingesammelt. Da besonders die jüngeren Mitbürger angesprochen werden sollten, war schnell klar, dass man bei einer solchen Publikation die Unterstützung von Ludwig der Stadtmaus gut gebrauchen könnte und man wandte sich an Hans Peter Faller.
Der Rastatter Kinderbuchautor griff den Gedanken begeistert auf und zauberte in seinem einzigartigen Stil ein wundervolles, kurzweiliges und lehrreiches Büchlein, das ab sofort Rastatter Kitas und Grundschulen kostenlos zur Verfügung gestellt wird und begleitend im Unterricht bzw. in Vorbereitung der Aktion „Saubere Stadt“ eingesetzt werden kann. Es beschäftigt sich mit Themen wie gedankenloser Müllentsorgung und Vandalismus und richtet sich an Kinder der Klassenstufen 1 bis 4. Gesponsert wurde es von der Sparkasse Rastatt Gernsbach, für die stellvertretend Marketing-Leiter Martin Weßbecher sowie sein Kollege Steve Brauner an der Übergabe teilnahmen.
Bürgermeister Raphael Knoth, Erster Beigeordneter der Stadt Rastatt, ließ sich von den Carl-Schurz-Schülern dann auch detailliert erzählen, was sie alles bei der letzten Aktion „Saubere Stadt“ gefunden hatten. Die Kinder ließen sich nicht lange bitten, die Aufzählung war lang, und sie fanden wirklich doof, was alles weggeworfen wurden. „Dann könnt ihr ja zum Beispiel die neuen Stadtmaus-Geschichten euren Geschwistern vorlesen, damit die das gleich richtig lernen, oder auch mal Ältere darauf hinweisen, wie man Müll ordentlich entsorgt, wenn ihr es seht“, ermunterte Knoth die Kinder.
Denn dass der Müll aus der Stadt verschwinden muss, darin waren sich alle einig. Die Kinder machten an diesem Tag schon einmal den Anfang – wenn auch nur symbolisch: Vom „Müllkuchen“ blieb kein Krümel zurück.
