„Mein Körper ist Moor, Mündung, Ökosystem…“: Neue Ausstellung in der Fruchthalle thematisiert Beziehung zwischen Mensch und Natur
Von 18. April bis 26. Juni 2024 zeigt die Städtische Galerie Fruchthalle, Rastatts Museum für zeitgenössische Kunst, die Ausstellung „Mein Körper ist Moor, Mündung, Ökosystem…“.
Inspiriert von Astrida Neimanis' Essay „Hydrofeminism: Or, On Becoming a Body of Water", erkundet die Schau die Verbindungen zwischen Mensch und Ökologie und lädt Besuchende dazu ein, ihre Beziehung zur Natur neu zu betrachten. Es ist die erste, eigene Ausstellung, die das neue Leitungsduo der Städtischen Galerie Fruchthalle, Joanne Rodriguez und Jan Philipp Nühlen, konzipiert hat.
Durch die Werke der Künstlerin Riikka Tauriainen (*1979 in Finnland) und des Künstlers Tomas Kleiner (*1990 in Schweden) werden die Themen Körper und Wasser, Region und Ökosysteme sowie Mikroorganismen miteinander verbunden. Tauriainens Kunstwerke erforschen das Element Wasser auf poetische und wissenschaftliche Weise, während Kleiner sich mit Hybriditäten und Anpassungen an sich wandelnde Umstände auseinandersetzt. Werke der Sammlung Rastatt – unter anderem von Otto Dix und URSULA – ergänzen und vertiefen die Thematik. Auch der Rhein und die Murg als die prägenden Flüsse Rastatts sowie der Aalschokker „Heini“ – heute ein Museumsschiff im Altrhein – sind in die Schau integriert, womit ein Dialog über die Verflechtungen von Menschen und Natur in der Region geschaffen wird.
Mit der Ausstellung „Mein Körper ist Moor, Mündung, Ökosystem…“ werden wichtige Fragen nach alternativen Visionen für den Umgang mit der Natur aufgeworfen und für eine gleichberechtigte Koexistenz geworben.
Lesungen auf „Heini“ geplant
Geplant sind zudem performative Lesungen auf dem Aalschokker „Heini“ im Rahmen des museumspädagogischen Begleitprogramms, die einen neuen Zugang zum historischen Fischerboot ermöglichen und zum Nachdenken über die Themen Wasser, Natur und Heilung inspirieren.
Das speziell für den Aalfang entworfene Schiff wurde 1932 in Holland gebaut und gelangte in den 1950er Jahren an den Oberrhein. Eine Umweltkatastrophe am Rhein im Jahr 1986, die durch die Firma Sandoz ausgelöst wurde, führte zur Einstellung der Schokkerfischerei, woraufhin der Aalschocker „Heini“ zu einem schwimmenden Museum wurde. Seine Geschichte verdeutlicht, wie fragil die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt auch in der Region ist, und welche Auswirkungen menschliches Handeln auf Ökosysteme haben kann. Die Veranstaltungen auf dem Museumsschiff setzen die Ausstellung „Mein Körper ist Moor, Mündung, Ökosystem…“ über die Räume der Fruchthalle hinaus fort und verankert das Thema in der regionalen Umwelt.
Öffnungszeiten und Eintritt
Die Städtische Galerie Fruchthalle ist Donnerstag bis Samstag, von 12 bis 17 Uhr, und Sonntag und an Feiertagen, von 11 bis 17 Uhr, geöffnet. Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt zwei Euro.