Im Auftrag von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden plante der Baumeister Lorenzo de Sale die Klosterkirche der Franziskaner in Rastatt. Der Entwurf wird dem Hofbaumeister Domenico Egidio Rossi zugeschrieben.
Der Spanische Erbfolgekrieg verhinderte nach der Grundsteinlegung 1702 einen raschen Bau. So konnte die Kirche erst 1717 der „Unbefleckten Empfängnis Mariae“ geweiht werden. 1805 wurde das Kloster verstaatlicht und das Inventar versteigert. Seit 1807 ist die Klosterkirche evangelische Pfarrkirche.
Die Klostergebäude mit dem Kreuzgang nutzen sowohl das Oberamt und später das Landratsamt Rastatt als Amtsgebäude. Heute ist die Pestalozzi-Schule Rastatt dort untergebracht.
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Markgraf Ludwig Wilhelm bestimmte die Franziskanermönche vom Kloster Fremersberg in Baden-Baden als Pfarrer für die Stadt.
Für sie wurde ein Kloster mit einer eigenen Kirche gebaut. Jesuiten und Piaristen – auch das sind Mönche – waren für den Schulunterricht in der neuen Residenz zuständig. Der evangelische Leibarzt des Markgrafen, Dr. Göckel, wurde von den katholischen Geistlichen stets angefeindet, weil er eine andere Religion hatte. Auch von den Juden in Rastatt wurden besonders nach dem Tode des Markgrafen 1707 hohe Steuern verlangt. Wer nicht bezahlen wollte oder konnte, dem drohte die Ausweisung aus Rastatt.
Eine besondere Last für die jüdischen Einwohner war die Zahlung des sogenannten Pflastergeldes. Mit diesen Einnahmen wurden Straßen und Gehwege in Rastatt gepflastert. Später wurde den Juden verboten, in der Stadtmitte ihren eigenen Gottesdienst abzuhalten. Nach der Auflösung der Kirchen und Klöster 1805 wurde die Kirche während der Besetzung durch französische Truppen als Heu- und Strohlager benutzt.