Bürger schätzen laut Umfrage das Veranstaltungsangebot in Rastatt/Leerstand in der Innenstadt als größter Kritikpunkt
Was gefällt Besucherinnen und Besuchern gut an Rastatt, und wo sehen sie Potenzial, um die Attraktivität in der Innenstadt noch zu steigern: Mit diesen und weiteren Fragen führte die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe (IHK) in Kooperation mit der Stadt Rastatt und dem Gewerbevereins RA 3 in den vergangenen Monaten im Rahmen des Projektes „Innenstadtberatung“ eine Umfrage durch. Nun liegen die Ergebnisse der beiden Bürgerbefragungen vor.
Die Stadt Rastatt und der Gewerbeverein RA3 haben sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam die Attraktivität und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern. Um dafür die richtigen Maßnahmen einzuleiten, analysierte eine ausgebildete Schaufensterdekorateurin im Auftrag der IHK zunächst einmal die Gestaltung der Schaufenster der verschiedenen Innenstadtgeschäfte und gab den Inhabern Tipps, wie sie die Betrachter neugierig auf ihre Produkte machen und zum Besuch der Geschäftes einladen können. Zudem führte die IHK eine Vor-Ort-Befragung der Besucherinnen und Besucher der Rastatter Innenstadt im Januar durch, begleitet von einer Online-Umfrage im April. Thematisiert wurde etwa der Leerstand von Geschäftsräumen, die Barrierefreiheit, das Parkplatzangebot, der Branchen-Mix des Einzelhandels, die Aufenthaltsqualität generell sowie digitale Angebote.
Bei der Passantenbefragung mit 98 Teilnehmern erhielt Rastatt die Gesamtnote drei. Online bewerteten die 1.261 Teilnehmer die Attraktivität der Innenstadt mit der Schulnote vier. Punkten konnten vor allem das Veranstaltungsangebot in Rastatt, der Wochenmarkt sowie die Erreichbarkeit der Innenstadt – sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Auto. Am schlechtesten schnitten bei den Teilnehmenden der Leerstand, das Einzelhandelsangebot und die Gesamtattraktivität der Innenstadt ab.
„Natürlich hätten wir uns ein positiveres Ergebnis gewünscht. Aber dank der Kritik und den Anregungen, wissen wir nun ganz konkret, wo wir gemeinsam mit dem Gewerbeverein RA 3 aktiv werden müssen; wo der Bedarf am größten ist“, sagt Wiebke Freund, Citymanagerin der Stadt Rastatt. Gleichzeitig freut sie sich, dass das vielfältige Veranstaltungsangebot der Stadt Rastatt äußerst positiv wahrgenommen und gut angenommen wird.
Dass Citymanagement und Wirtschaftsförderung sowie der Gewerbeverein die Ergebnisse der Umfrage ernst nehmen, zeigt sich schon jetzt an einigen Stellen. „Seit der Umfrage hat sich in der Innenstadt einiges getan. Wir haben in den letzten Monaten den Leerstand deutlich reduzieren können. Sieben Geschäfte sind neu hinzugekommen. Weitere Veränderungen werden in den nächsten Monaten sichtbar, wenn Umbaumaßnahmen für zwei weitere, neu vermietete Leerstände beginnen“, blickt Freund voraus.
Auch an der Attraktivität der Innenstadt hat das Citymanagement gearbeitet und erstmalig dieses Jahr eine Sommerdekoration mit Schmetterlingen und Blumenkugeln aufgehängt. Bei den Innenstadtbesuchern sei der bunte Stadtschmuck auf dem Marktplatz und in der Poststraße sehr gut angekommen, so Freund. Im Herbst sollen zudem weitere Sitzmöglichkeiten auf dem Marktplatz aufgestellt werden, um den zentralen Platz in der Innenstadt noch stärker zu beleben.
Deutlich wurde bei der Umfrage indes auch, dass attraktive Vorzüge, die die Stadt bietet, vielen Bürgerinnen und Bürgern gar nicht bekannt sind. So war es etwa einigen nicht geläufig, dass sie am Rande der Innenstadt in nur wenigen Gehminuten vom Marktplatz kostenlos auf dem Festplatz „Zur Friedrichsfeste“ parken können, oder dass sie im Parkhaus von Modepark Röther in der Kaiserstraße für zwei Stunden kostenlos parken können.
Das Projekt „IHK-Innenstadtberatung“ und die damit zusammenhängenden von der IHK Karlsruhe durchgeführten Maßnahmen werden vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und dem Regionalverband Mittlerer Oberrhein gefördert und finanziert, erklärt Wiebke Freund, die dem Wirtschaftsministerium dafür ausdrücklich dankt.
