Neue Ausstellung in der Städtischen Galerie Fruchthalle: „Mona Hakimi-Schüler – Talking about the Revolution“

Rastatt war vor 175 Jahren einer Hauptschauplätze der Badischen Revolution. In diesem Jahr erinnert die Stadt Rastatt mit vielen Veranstaltungen an die Geschehnisse von damals. Revolutionär wird es auch in der Städtischen Galerie Fruchthalle. Von 4. Juli bis 10. November 2024 zeigt Rastatts Museum für zeitgenössische Kunst die Ausstellung „Mona Hakimi-Schüler – Talking about the Revolution“.

Mona Hakimi-Schüler (*1977 in Teheran, lebt in Berlin) verbindet in ihren Werken Erinnerungen an ihr Aufwachsen in Teheran mit historischen Ereignissen, Erzählungen und der Gegenwart. Mit Gemälden, Zeichnungen, Collagen und Installationen beleuchtet die Künstlerin die politische Situation in Iran und verwebt persische Literatur und iranische (Kunst-)Geschichte mit ihrer eigenen Biografie. Die unterschiedlichen Werkgruppen der Ausstellung thematisieren die Rolle der Frau in der Gesellschaft und stellen Fragen zu Identität, Macht und Widerstand.

In ihren Selbstbildnissen verweist Hakimi-Schüler auf unterschiedliche Kleidungskonventionen, die mit Abschnitten ihres Lebens verknüpft sind und eröffnet einen Dialog zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Als Protagonistin ihrer Bildwelten wird sie von Tieren und Fabelwesen begleitet, deren Darstellungen mit persischer Miniaturmalerei in Verbindung stehen. Sie bilden eine symbolische Ebene, auf der sich inhaltliche und emotionale Bedeutungen weiter entfalten. Die detailreichen Kunstkleider im oberen Stockwerk der Fruchthalle verhandeln die Identitäten und Rollen iranischer Frauen in einer globalisierten, kommerzialisierten und patriarchalischen Gesellschaft. Dabei verwischt die Künstlerin geschickt die Grenze zwischen Tradition und Stereotyp, zwischen Maskulinität und weiblichem Empowerment.

Die Werke von Mona Hakimi-Schüler erzählen poetisch von Widerstand und dem Mut der Menschen, die gegen Unrechtsstrukturen kämpfen. Die Ausstellung lädt dazu ein, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen, vergangene sowie gegenwärtige Freiheitsbewegungen neu zu betrachten und dabei eine eurozentristische Sichtweise auf Iran und den Nahen Osten zu hinterfragen.

Vernissage

Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 4. Juli 2024, um 18 Uhr, von Bürgermeister Mats Tilebein. Nach einer Einführung des Leitungsduos der Städtischen Galerie, Joanne Rodriguez und Jan Philipp Nühlen, die zugleich die Ausstellung kuratiert haben, gibt es die Möglichkeit, sich einen Eindruck der Arbeiten Mona Hakimi-Schülers zu verschaffen. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Begleitprogamm

Freuen können sich Kunstliebhaber schon auf folgende Veranstaltungen, die begleitend zu Ausstellung stattfinden: Am 5. Juli, um 15.30 Uhr, gibt es eine öffentliche Führung mit den Kuratoren, der Eintritt ist frei. Eine Führung findet ebenfalls am 19. Juli statt mit einem Gläschen Sekt zum Ausklang, die Teilnahme ist kostenlos. Am 20. Juli, von 12 bis 14 Uhr sind kleine Besucher gefordert bei „Painting about the Revolution!“ mit dem Museumspädagogen Eric Schütt – einer Familienführung durch die Ausstellung mit anschließender Mal-Aktion. Auch Jugendliche und Erwachsene dürfen gerne mitmachen. Am gleichen Tag, um 14.30 Uhr, findet eine Performance der Künstlerin Farzane Vaziritabar statt. Der Eintritt frei.

Gemäde der Künstlerin Mona Hakimi-Schüler
Gemäde der Künstlerin Mona Hakimi-Schüler
Gemäde der Künstlerin Mona Hakimi-Schüler
(Erstellt am 28. Juni 2024)